Erdwespen ist die umgangssprachliche Bezeichnung und der Sammelbegriff für alle Wespen, die ihre Nester in der Erde bauen. Bei uns gibt es meist zwei Arten von Erdwespen: der Gemeinen Wespe und der Deutschen Wespe.
Schon sehr zeitig im Jahr sind Erdwespen im Garten unterwegs. Sobald die Tage wieder länger werden und sich der Boden erwärmt, schwärmen sie aus, um einen Platz für ihr Nest zu suchen. Spätestens ab Juni sind die emsigen Erdwespen mit dem Nestbau fertig und die Unterkünfte im Boden voll in Benutzung. Im Herbst ist der Spuk dann wieder vorbei. Die Erdwespen sterben bis auf die befruchteten Jungköniginnen ab und das Nest verwaist. Die künftigen Königinnen überwintern in Totholzhaufen oder morschen Holzstämmen, um im Frühjahr dann ein neues Volk zu gründen – und Nestsuche und Nestbau beginnen wieder von vorne. Pro Nest kann man im Schnitt mit gut 5.000 Erdwespen rechnen, es können aber auch deutlich mehr Insekten darin leben: Ein Volk umfasst häufig sogar bis zu 10.000 Erdwespen.
Wespen ernähren sich, anders als Bienen, nicht nur von Süßem, Nektar oder Pollen, sie werden genauso von Früchten und deftigen Speisen wie Fleisch oder Wurst angezogen.
Erdwespen haben einen Stachel, anders als Bienen verlieren sie ihn aber häufig nicht und können ihn nach einem Stich wieder einziehen. Durch den Stachel leiten sie Gift in den Körper ihrer Opfer, dessen Wirkung von Mensch zu Mensch variiert. So oder so schmerzt er aber mindestens ebenso sehr wie der Stich jeder anderen Wespe. Glücklicherweise sind Erdwespen aber deutlich weniger aggressiv als diese. Sie greifen in der Regel nicht an, sondern verteidigen sich lediglich. Dann aber mit geballter Kraft. Erdwespen sind nämlich in der Lage, spezielle Duftstoffe abzusondern, die andere Erdwespen in der Umgebung zur Unterstützung herbeirufen.
Erdwespen sind gesetzlich geschützt und Ihre Nester dürfen nicht zerstört werden.