Der Lieblingslebensraum des Brandknabenkrautes sind magere Trockenwiesen. Im Vergleich zu anderen heimischen Knabenkräutern ist das Brandknabenkraut recht klein, die meisten Pflanzen werden nicht höher als 20 bis 30 Zentimeter. Die Blüten duften intensiv nach Honig. Zuerst öffnen sich die unteren Blüten des ungefähr 60-teiligen Blütenstandes. Die obersten Blüten sind vor dem Öffnen dunkelpurpurn bis schwarzbraun gefärbt und geben dem Ganzen mit etwas Phantasie ein "angebranntes" Aussehen. Die Einzelblüten bestehen aus purpurnen Blütenhüllblättern und einer weißen Lippe mit roten Punkten.
Die zierliche Pflanze mit ihren hellen, purpur gepunkteten Blüten verträgt sowohl Frost wie auch Trockenheit recht gut. Sehr empfindlich reagiert das Brandknabenkraut jedoch auf Düngung. Die Intensivierung der Landwirtschaft mit vermehrtem Nährstoffeintrag ist deshalb in erster Linie für seinen Rückgang verantwortlich. Aber auch das Gegenteil, nämlich fehlende Beweidung wegen Nutzungsaufgabe und nachfolgende Verbuschung bedroht das Barandknabenkraut.
In Deutschland blüht das Brandknabenkraut normalerweise von Anfang Mai bis Mitte Juni. Aufgrund des milden Klimas in Kraichtal, blüht es bei uns jedoch meist schon ab April.
In Deutschland ist es nördlich der Mittelgebirge aber praktisch ausgestorben, die nationale Rote Liste weist das Brandknabenkraut als "stark gefährdet" aus (= Kategorie 2). Die größten deutschen Restvorkommen gibt es in den Alpen, im Alpenvorland und am Kaiserstuhl bei Freiburg, außerdem in der Eifel und in der Rhön. Umso schöner, dass es bei uns noch einige Trockenwiesen mit kleinen Restbestände gibt.