Regenwurm (Tauwurm)

Der Regenwurm hat seinen Namen nicht vom Regen, sondern weil er ein reger Wurm ist, der dauernd arbeitet und frisst.  Regenwürmer sind im Erdboden lebende, gegliederte Würmer, In Deutschland gibt es 46 Arten. Ihre durchschnittliche Lebenszeit liegt zwischen drei und acht Jahren. Der 9 bis 30 Zentimeter lange Tauwurm oder Gemeine Regenwurm ist wohl die bekannteste einheimische Art. Der Gemeine Regenwurm ist meist braun bis rötlich gefärbt. Er erreicht im geschlechtsreifen Zustand eine Körperlänge von 9 bis 30 cm. Regenwürmer wachsen, indem sie an einer bestimmten Zone am Hinterende neue Segmente bilden. Da der Wurm an einer Segmentbildungszone nahe dem Hinterende lebenslang weitere Segmente neu bilden kann, hängt die Körpergröße auch vom Lebensalter des Individuums ab. Er gehört zu den größten Regenwurmarten Europas, ist aber anhand von Färbungs- und Größenmerkmalen allein nicht sicher von einer Reihe verwandter Arten zu unterscheiden. Sein Körper ist in bis zu 180, meist 135 bis 150 Segmente unterteilt, deren Zahl mit dem Alter zunimmt und die nahe dem Hinterende gebildet werden.

 

Der Gemeine Regenwurm lebt in Wiesen und Gärten, gräbt bis zu drei Meter tiefe Gänge und durchwühlt den Boden sehr intensiv. Seine Nahrung besteht zum größten Teil aus noch nicht stark verwesten Pflanzenteilen. Sie werden in die Wohnröhren gezogen und dort verdaut. Der Kot wird später wieder an die Oberfläche gebracht oder auch zur Verfestigung der Gänge verwendet. Pro Quadratmeter Boden leben durchschnittlich 100 Regenwürmer.

 

Regenwürmer sind überwiegend nachtaktiv. Durch ihre Grabetätigkeit entstehen im Boden Röhren, die mit Schleim und Exkrementen ausgekleidet und stabilisiert werden. Die Röhren können bis zu 20 Meter lang sein und drei Meter oder mehr in den Boden reichen. So sorgen Regenwürmer für eine Durchlüftung des Bodens und transportieren Nährstoffe von unten nach oben. Zum anderen nehmen sie die oft sauren Stoffe des Bodens auf und neutralisieren sie durch ihre Verdauung. Und sie fressen Pflanzenteile und scheiden sie als nährstoffreichen Kot wieder aus – sie verwandeln die Pflanzenreste in kostbaren Humus. Auf diese Weise düngen sie den Boden. Ein Regenwurm kann an einem Tag bis zur Hälfte seines Körpergewichtes fressen und durch seinen Kot zur Humusanreicherung beitragen.

 

Bedrohungen für den Regenwurm:

- Stark verdichtete Böden durch intisive Bewirtschaftung

- Einsatz von Glyphosat und Pestizieden

- Ausbringen von Gülle

 

Flächen mit intensiver Gülledüngung bieten nur noch Lebensraum für rund 30 Regenwürmer pro Quadratmeter. Auf einem ökologisch bewirtschafteten Grünlandboden dagegen, wie zum Beispiel bei extensiven Rinderweiden, finden sich bis zu 300 Regenwürmer. Auch landwirtschaftlich intensiv genutzte Flächen mit Monokulturen wie Mais bieten dem Regenwurm keinen Lebensraum. Hier wird ein wichtiger Helfer der Landwirtschaft vernichtet statt gefördert.

 

Regenwürmer sind Zwitter, sie haben weibliche und männliche Geschlechtsorgane.