In Deutschland kommen zwei Arten von Igeln vor, wobei fast ausschließlich der Braunbrustigel im ganzen Land verbreitet ist. Der seltene Nördliche Weißbrustigel kommt nur in wenigen Randgebieten Ostdeutschlands vor.
Der Igel ist unverwechselbar. Kein anderes heimisches Tier hat einen Stachelpelz. Der Igel hat eine gedrungene Körperform und kann bis zu knapp 30 cm lang und knapp 20 cm hoch werden. Während die Unterseite braun und ohne Stacheln ist, haben die einzelnen Stacheln auf Kopf und Rückenpartie einen Farbverlauf von braun über weiß bis hin zu fast schwarz. Die Stacheln dienen der Verteidigung gegen Feinde. Bei den Stacheln handelt es sich um verhornte Haare. Ein ausgewachsener Igel besitzt zwischen 6.000 und 8.000 Stacheln.
Der Braunbrustigel lebt als Einzelgänger und gehört zu den Insektenfressern. Früher lebten Igel in reich gegliederten Landschaften mit Hecken, Waldrändern und Gärten. Heutzutage sind Igel besonders in Siedlungsbereichen mit Gärten und Grünanlagen häufig. Igel ernähren sich von einer Vielzahl von bodenlebenden Wirbellosen, wie Regenwürmer, und Insekten, wie Ohrwürmer, Käfer oder Kellerasseln.
Igel sind Einzelgänger und haben feste Territorien, die sich überlagern können. Sie zeigen in der Regel jedoch kein Territorialverhalten, sondern gehen Artgenossen eher aus dem Weg. Sie verschlafen den Tag in selbst gebauten Nestern, in denen sie auch Winterschlaf halten. Der Winterschlaf dauert beim Igel bis zu fünf Monate, von November bis März. Während des Winterschlafs fahren sie ihren Stoffwechsel bis auf ein Minimum herunter: Herztätigkeit, Atmung und Körpertemperatur werden drastisch reduziert. Igel sind für den Winterschlaf auf ein sicheres Versteck angewiesen, in dem es nicht zu kalt oder zu feucht wird. Aber auch zu warm darf es nicht sein, da die Tiere sonst aufwachen und sehr viel Energie verbrauchen.
Igel sind gar nicht leise. Man hört sie durchs Unterholz rascheln, wo sie auf Nahrungssuche sind. Wenn Sie etwas zu fressen gefunden haben, schmatzen sie laut und knacken bisweilen Schneckenhäuser und Insektenpanzer. Am lautesten sind Igel jedoch, wenn die einzelgängerisch lebenden Tiere auf Artgenossen treffen und in Streit oder auch Paarungslaune geraten. Dann geben sie ein grunzen von sich und können sogar fauchen und kreischen.
Igel sind besonders durch den Menschen gefährdet: Straßen und Siedlungen engen ihren Lebensraum ein, in aufgeräumten Gärten und Parks fehlt es ihnen an Unterschlupfmöglichkeiten und Nahrung. Die meisten Igel sterben im Straßenverkehr.
Hilfe für den Igel: Sie können dem Igel helfen, indem Sie Ihren Garten naturnah gestalten und im Herbst Laubhaufen liegen lassen. So findet er ausreichend Nahrung und Unterschlupf im Winter.
Wie man ein Igelhäuschen baut sehr ihr HIER:
Wir hatten 2016 das Glück eine Igelfamilie in unserem Garten zu haben.