Kornweihen waren früher relativ häufig vorkommende Brutvögel in Norddeutschland. Bei uns im Südwesten waren sie schon immer relativ selten. Mittlerweile existieren in Deutschland nicht mehr genügend Lebensräume für die Kornweihe, weshalb sie bei uns fast ausgestorben ist. In Deutschland gibt es wohl nur noch 8 bis 9 Brutpaare. Als Wintergast oder Durchzügler aus Skandinavien und Nordosteuropa kann man sie jedoch mit sehr viel Glück im Winter bei uns beobachten.
Kornweihen können eine Größe von ca. 50cm und eine Flügelspannweite von 100 bis 120 cm erreichen. Damit sind sie etwas kleiner als ein Mäusebussard. Der mittelgroße Greifvogel besitzt einen schlanken Körperbau und einen langen Schwanz. Männchen und Weibchen sehen sehr unterschiedlich aus. Das erwachsene Männchen hat eine überwiegend blaugraue Grundfärbung. Die Unterseite ist weiß und die Flügelspitzen sind schwarz. Das Weibchen besitzt eine eher braun getarnte Grundfärbung. An der Unterseite ist es gelblich-weiß mit braunen Strichen. Charackeristisch ist auch das "eulenartige" Gesicht des Weibchens.
Kornweihen benötigen in erster Linie Feuchtflächen wie Sümpfe oder auch Moore mit offenen Landschaften. Sie leben in Deutschland als Brutvogel fast ausschließlich in Norddeutschland.
Sie ernähren sich hauptsächlich von kleinen Nagetieren, Vögeln und Insekten. Im Winter bilden häufig Wühlmäuse die Nahrungsgrundlage der Kornweihen, während im Sommer auch häufig Jungvögel erbeutet werden.
Kornweihen halten im niedrigen Jagdflug Ausschau nach ihrer Beute. Als Bodenbrüter bauen sie aus trockenem Pflanzenmaterial meist ihr Nest in Heiden, Mooren oder an Dünen.
Ich hatte im Januar 2021 das große Glück ein Kornweihen-Paar, das als Wintergast in Kraichtal war, beobachten zu können. Hier die Bilder dazu.
Hier der Ruf der Kornweihe.