Der Steinkauz ist eine der kleinsten einheimischen Eulen. Einst war der Steinkauz das "Wappentier" der Streuobstwiesen. Heute ist er leider SEHR selten geworden.
In Deutschland steht er mit einem Bestand von nur noch etwa 6.000 Paaren auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten und gilt als stark gefährdet. Er ist deshalb streng
geschützt.
Warum steht es so schlecht um den kleinen Kobold der Streuobstwiesen? Es gibt fast keine geeigneten Lebensräume mehr für den Steinkauz. Er findet nicht mehr genügend Futter und keine Nistmöglichkeiten. Hinzu kommt auch noch die große Anzahl natürlicher Feinde wie Marder, Greifvögel und größere Eulen. So kommt es, dass ca. 70% der Jungvögel das erste Jahr nicht überleben. Jeder Steinkauz ist für das überleben der Art also wichtig.
Wie schlecht es um den Steinkauz steht zeigt auch die Tatsache, dass in den umliegenden Gemeinden mehrere Versuche gescheitert sind, den Steinkauz durch Auswilderungsprogramme wieder anzusiedeln.
Umso glücklicher können wir sein, dass 2020 erstmals seit über 20 Jahren wieder eine Steinkauzbrut in Kraichtal dokumentiert werden konnte. Das Steinkauzpaar hat vier Junge großgezogen. Als Futter dienten fast ausschließlich Mäuse. Ende Juni haben die Jungen erstmals die Röhre verlassen und sind auf dem Baum herumgeklettert. Mitte Juli sind sie von Baum zu Baum geflogen. Im Herbst müssen sie sich ein eigenes Revier suchen.
Was braucht der Steinkauz: Wiesenflächen mit niedrigem Bewuchs (z.B. durch mähen oder Beweidung), Ansitzmöglichkeiten zum Jagen (z.B. Bäume oder Weidepfosten) und Baumhöhlen in denen er Unterschlupf findet und seine Jungen großziehen kann. Durch das Anbringen von geeigneten Steinkauzröhren können Sie dem Steinkauz helfen zu überleben.
In den letzten Wochen haben wir in umliegenden Arealen der diesjährigen Bruthöhle insgesamt neun weitere Steinkauzröhren angebracht. Wir hoffen dass dadurch der ein oder andere kleine Kobold überleben wird und wir in Zukunft vielleicht sogar wieder öfter den Steinkauz rufen hören können.
Hier die Stimme des Steinkauzes.
Für Fragen zum Steinkauz stehe ich gerne zur Verfügung: walter@wunderbares-kraichtal.de